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Nicht die Dämmung macht den Schimmel

26.03.2019

Die Energieberater der Energieagentur Rems-Murr klären auf zum Thema Schimmel, Raumklima und Wärmedämmung.

Verursacht Wärmedämmung auf den Außenwänden die Schimmelbildung? Ganz im Gegenteil: Eine Wärmedämmschicht, außen auf die Wände gebracht, führt dazu, dass die Wandoberfläche auf der Raumseite wärmer wird. Damit nimmt das Risiko deutlich ab, dass sich hier Feuchtigkeit niederschlägt. Feuchte Stellen mit anschließender Schimmelbildung findet man bei schlecht gedämmten Altbauten meist an den kältesten Stellen der Außenwände: Wandecken, Gebäudekanten, dem Sockelbereich oder den Bereiche um die Fensteröffnungen. Über Wärmebrücken, fließt hier vermehrt Wärme nach draußen ab. Deshalb ist die Oberfläche auf der Raumseite besonders kalt. Kommt dann noch falsches Heizen und Lüften dazu, ist der Schaden vorprogrammiert. Eine Außenwanddämmung überdeckt diese Wärmebrücken, die innere Oberflächentemperatur steigt und Feuchtigkeit kann sich nicht mehr so schnell bilden.

Wie entsteht Schimmel in Wohnungen und Häusern?
Schimmelpilze benötigen zum Wachsen vor allem Feuchtigkeit – und an kalten Oberflächen kann sich Feuchtigkeit aus der Luft besonders gut niederschlagen. Die Oberfläche einer gedämmten Wand ist innen deutlich wärmer als die einer nicht gedämmten Wand. Daher finden Schimmelpilze in gedämmten Häusern wesentlich seltener gute Wachstumsbedingungen vor.

Warum berichten viele Hausbesitzer und Mieter von Schimmel nach einer energetischen Sanierung des Hauses? 
Eine Wärmedämmung kann nur optimal wirken, wenn das Gebäude wind- und luftdicht ist. Warme Raumluft soll nicht durch Ritzen und Fugen nach draußen entweichen. Mit einer energetischen Sanierung wird in der Regel der unkontrollierte Luftwechsel durch Undichtigkeiten im Dachbereich oder an Fensterfugen verringert. Daher muss der Nutzer umso mehr auf eine regelmäßige Frischluftzufuhr achten, um eine gute Luftqualität zu gewährleisten und Feuchteschäden zu vermeiden.

Wenn sich Hausbesitzer für eine Dämmung entscheiden, müssen sie dann ihr Wohnverhalten ändern, um Schimmel zu verhindern?
In gedämmten wie auch in nicht gedämmten Gebäuden muss ausreichend gelüftet werden, um die anfallende Feuchtigkeit abzutransportieren. Empfehlenswert ist, die Feuchtigkeit der Raumluft mithilfe eines Hygrometers zu beobachten und das Lüftungsverhalten entsprechend anzupassen. Räume mit schlechtem Wärmeschutz werden oft überheizt. Nach dem Aufbringen einer Wärmedämmung muss der Raum aufgrund der warmen Wandflächen jedoch nicht mehr so stark beheizt werden, um ein ausgeglichenes und behagliches Raumklima zu schaffen.

Was können Verbraucher tun, wenn der Schimmelschaden bereits da ist?
Die Energieagentur empfiehlt Verbrauchern immer, vor einer professionellen Beseitigung des Schimmels den Schaden begutachten und vor allem die Ursache klären zu lassen. Andernfalls ist die Gefahr groß, dass der Schimmel wieder kommt.

Die Energieagentur Rems-Murr lädt jeden Mittwoch- und Donnerstagnachmittag zu einer kostenlosen Beratung in Waiblingen ein. Die Beratungen finden direkt in der Energieagentur Rems-Murr, Gewerbestraße 11, im Gewerbegebiet Eisental von 17 bis 19 Uhr statt. Bitte vereinbaren Sie vorab einen Termin mit der Energieagentur Rems-Murr (07151 975173-0).
Die Energie-Checks der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Kooperation mit der Energieagentur Rems-Murr können immer zusätzlich zu den stationären Erstberatungen als Vor-Ort-Beratungen in Anspruch genommen werden.

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